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Holzblasinstrumente

Schon mal auf einem Grashalm geblasen oder einer Flasche? Bestimmt! Diese einfache Art der Tonerzeugung wurde bereits vor tausenden von Jahren kultiviert und legte damit den Grundstein für die Entwicklung der Holzblasinstrumente. Gemeinsamkeit besteht im Material Holz. Unterschiede gibt es hinsichtlich der Klangerzeugung. Bei den Flöten wird die Luft vor eine Kante geblasen, um die Luftsäule im Instrument in Schwingungen zu versetzen. Bei den Rohrblattinstrumenten gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ein am Mundstück befestigtes einfaches Rohrblatt oder ein Röhrchen mit zwei Rohrblättern.

Aber nicht nur dadurch entstehen ganz verschiedene Klangfarben, auch die Form der Instrumente ist entscheidend: zierlich oder wuchtig, gerade oder gebogen, klein oder groß Die Tonhöhe verändert der Spieler durch Öffnen oder Schließen der Grifflöcher, entweder direkt mit den Fingerkuppen oder mit Hilfe von Klappen.

Die Blockflöte‚ auch flauto dolce oder, wegen der Form ihres Kopfstückes, Schnabelflöte genannt, ist bereits auf Bildern des 11. Jhdts. verewigt. Damals glich sie den Folkloreflöten in Griechenland und Jugoslawien. In der Großfamilie der Blockflöten werden Sopranino, Sopran, Alt, Tenor, Bass und Großbass am häufigsten gespielt. Vor allem die Sopranblockflöte gilt wegen ihrer kindgemäßen Größe als ideales Anfangsinstrument in der Musikerziehung.

In der Renaissance spielte man gerne mit anderen Familien zusammen, z.B. mit Gamben oder Krummhörnern.

Im Barockzeitalter spielte man Blockflöte solistisch, auch im Orchester. Als man in den fünfziger Jahren die Vielfalt klanglicher Ausdrucksmöglichkeiten dieses so schlicht aussehenden Instrumentes entdeckte, schrieben bekannte Komponisten eine Fülle neuer Stücke für Blockflöte mit ganz neuen Klängen: vom schrillsten Fortissimo bis zum zartesten, kaum hörbaren Pianissimo, ja sogar mit zweistimmigen Akkorden! So wurde aus der Blockflöte ein ,,neues" und modernes Instrument, auf dem es noch viel zu entdecken gibt.

"Friedrich der Große" hat noch auf einer Querflöte aus Holz geblasen. Heute werden die meisten Flöten aus Metall gebaut (Silber oder Gold). Im Gegensatz zu den anderen Holzblasinstrumenten befindet sich ihr Anblasloch seitlich im Kopfstück, wobei die modernen Flöten eine Mundlochplatte zum Aufstützen der Unterlippe besitzen. Der Klang der Querflöte ist vielseitig: matt oder sanft oder rund, hellglänzend silbrig. Sie ist als Konzertinstrument gleichermaßen einsetzbar wie in der Kammermusik oder im Orchester, und auch im Jazz-Ensemble. Ihr kleinster Vertreter, das Piccolo, wird wegen seines scharfen und durchdringenden Charakters vorwiegend in größeren Ensembles verwendet. Besonders reizvolle Klangfarben entstehen im Querflöten-Ensemble, wenn Alt- und Bass-Flöten mitwirken.

Die Oboe entwickelte sich Ende des 17. Jhdts. aus der Schalmai, einem Hirteninstrument. Ihr Name stammt aus dem französischen hautbois = Hohes Holz-Instrument. Der charakteristische Klang ist leicht näselnd und ein wenig scharf oder eindringlich. Im Orchester, bevorzugt zur Barockzeit, tritt die Oboe d'amore (Liebes-Oboe) auf, im Sinfonieorchester die Oboe da caccia (Englischhorn). Wegen der körperlichen Beanspruchung durch das Anblasen sollte der Spieler über eine gute Kondition verfügen.

Ob im Jazz oder in der Klassik, überall ist die Klarinette in ihren zahlreichen Variationen anzutreffen, von der kleinen Es-Klarinette mit ihrem hohen, durchdringenden Klang über die meist verwendete B- und A-Klarinette in ihren unterschiedlichsten Klangfarben bis hin zur tiefen Bassklarinette.

1840/45 erblickte das Saxophon das Licht der Welt. Hierzu verhalf ihm sein Erfinder Adolphe Sax, Fagott, ein belgischer Instrumentenbauer. Er stellte dieses Instrument zwar aus Metall her, erreichte aber durch die Verwendung des Klarinettenmundstücks den warmen Ton von Holzblasinstrumenten. Bekannt wurde das Saxophon vor allem in der Jazz- und Tanz-Musik.

Das Fagott gehört zu den Humoristen unter den Musikinstrumenten. Je nach Spielweise kann es Kichern und Spaßen zum Ausdruck bringen, aber auch drohende, schmerzliche Wirkung erzeugen oder sehr ausdrucksvoll und warm klingen. Mit seinen 1,40 m ist es der Riese der Holzblasinstrumente und gilt als Bassinstrument der Oboenfamilie. Noch tiefere Töne kann das Kontrafagott mit seiner mehrfach gewundenen Röhre produzieren.